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Lautpoesie (auch akustische oder phonetische Poesie bzw. Dichtung [1]) ist eine Gattung der modernen Lyrik, die auf sprachlichen Sinn ganz oder zu einem erheblichen Teil verzichtet. Analog zur abstrakten Malerei versucht die Lautpoesie, die Sprache nicht in abbildender beziehungsweise inhaltlich-bezeichnender Funktion, sondern rein formal als Lautmaterial anzuwenden. Die Lyrik nähert sich dadurch konsequent – in dem Maße, in dem Semantik verschwindet und der Klang in den Vordergrund tritt – stark der Musik an. Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Vorläufer der Lautpoesie lassen sich schon in der Literatur der römischen Antike, des Mittelalters und dann vor allem des Barocks (z. Klang- und Lautgestaltung: Gedichte untersuchen – kapiert.de. B. Johann Klaj, s. u. ) finden. Allen diesen Vorläufern ist jedoch gemein, dass sie den sprachlichen Klang gegen den nach wie vor erkennbaren Wortsinn entweder ausspielen (um so parodistische oder rein komische Effekte zu erzeugen), oder dass sie vereinzelte Stilübungen sind (gerade in der Literatur des späten Mittelalters), in denen ein Dichter anhand eines weitgehend sinnentleerten Musterstücks vorführt, wie virtuos er die formalen Register der Dichtung beherrscht.
Der Reimklang bringt übermächtig alles, auch Widersprüche, in eine harmonische Ordnung und wirkt dadurch in unserer Zeit oft überholt. Da die deutsche Sprache zudem für Reime wenig geeignet ist, kommen "verbrauchte" Reimpaare hinzu. Bas Böttcher hält allerdings ein Rezept dagegen bereit und frischt mit Fremdwort Kitsch/Image und Umgangssprache Dran/Kram auf. Quellenangaben: (1) Singet leise, leise, leise. Brentano, Clemens: Gedichte, Reclam 1995, S. 85 (2) Die Fensterrose. Rilke, Rainer Maria. In: Sprachspeicher (Hg. Thomas Kling), DuMont 2001, S. 212 (3) Tawada, Yoko: Sprachpolizei und Spielpolyglotte. Konkursbuch 2007, S. 28 (4) Dieselbe: Verwandlungen. Konkursbuch 1998, S. 22 (5) buchstabierdialog. Jandl, Ernst: Sprechblasen, Reclam 1979, S. Lautgedichte von Ernst Jandl - Humor im Unterricht. 58 (6) Ernst Jandls Lesungen sind im Archiv seiner Website zu sehen und hören (7) felt futsch. Bartsch, Kurt. In: Poetische Sprachspiele (Hg. Klaus Peter Dencker), Reclam 2002, S. 318 (8) Das große Lalula. Morgenstern, Christian: In: Echtermeyer.