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Sie legt die Beweggründe der SED-Funktionäre dar, schildert, unter Berücksichtigung zahlreicher Dokumente, den Aufbau der Sportorganisation, verfolgt akribisch die Groteske des kalten Sportkrieges zwischen BRD und DDR in den Zeiten gemeinsamer Olympiateams und endloser Dispute um Fahnen und Hymnen. Es folgte die Phase der großen Erfolge, beginnend mit den Olympischen Spielen 1972 im Lande des Klassenfeindes. Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille! von Hans-Peter Löhn portofrei bei bücher.de bestellen. Dargestellt werden das gründliche Auslese- und Ausbildungssystem ebenso wie die wissenschaftliche Arbeit in DHfK (Deutsche Hochschule für Körperkultur) und FKS (Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport). Insgesamt ergibt sich eine fakten- und anekdotenreiche Fundgrube des DDR-Sports. Grit Hartmann schreibt jedoch nicht nur, sie läßt auch schreiben: Das Duo Berendonk/Franke über Dopingpraktiken, Klaus Reinartz über Presselenkung, Giselher Spitzer über Stasi-Überwachung, Hans-Joachim Teichler über die wirtschaftliche Talfahrt gegen Ende der DDR und Heiner Humann über die Wendezeit.
206 Seiten, 14, 90 [Euro]. Unser Volk quält sich zu Recht mit seinem nationalsozialistischen Erbe. Um so unverständlicher ist es, daß es sich auch schwertut mit erhebenden Erinnerungen seiner Geschichte, auf die es stolz sein könnte, über die es glücklich sein müßte. Was haben die Franzosen aus dem Sturm auf die Bastille gemacht, einem - historisch genau betrachtet - bescheidenen, risikoarmen Ereignis! Und wir? Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille! : der Volksaufstand …. Unser Land ist nicht so reich an eindrucksvollen Freiheitsbewegungen, daß es sich Vergeßlichkeit erlauben dürfte und leisten könnte. Ein großer Augenblick unserer Geschichte waren die Tage und Taten des 16. /17. Erstmals im damaligen Ostblock, drei Jahre vor den Ereignissen in Polen und Ungarn 1956, fünfzehn Jahre vor dem tschechoslowakischen Frühling 1968, kam es in jenen Junitagen im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands zu einer machtvollen Erhebung. Innerhalb weniger Stunden wuchs ein sozialpolitischer Demonstrationszug, mit dem Bauarbeiter der Stalin-Allee gegen die administrativ verordnete Lohndrückerei des SED-Regimes aufbegehrten, spontan zu einem wirklichen Volksaufstand in der gesamten DDR an.
Er schildert, wie auch Volker Koop, eingehend regionale Abläufe, unterstreicht die revolutionäre Situation jener Junitage, als im Sinne Lenins die Herrschenden nicht wie bisher weiterregieren konnten und die Beherrschten nicht mehr so weiterregiert werden wollten. Wie auch andere Autoren betont Knabe, daß vielerorts selbst Bauern mobil machten. Währenddessen hielten sich die Intellektuellen von den Protesten weitgehend fern. Niemand von den Prominenten hatte den Mut, der Bewegung Geist und Stimme zu geben, ja Stephan Hermlin war sich nicht zu schade, in einer Erzählung mit dem Titel "Die Kommandeuse" 1954 die angebliche "KZ-Bestie" literarisch zu verewigen. Die Wucht der Erhebung war gewaltig. Der Arbeiteraufstand - darin stimmen die Autoren überein - wurde in einer emotionalen Ausnahmesituation zum Volksaufstand. Spitzbart bauch und brille museum. Nicht nur Knabe rügt die Tatenarmut des Westens, schildert ausführlich die Härte der Verfolgung nach den Unruhen. Er fragt, ob der Juni-Aufstand umsonst gewesen sei. "Ja. In gewisser Weise hat er sogar das Gegenteil dessen erreicht, was er anstrebte: eine Welle der Repression, den Ausbau des Unterdrückungsapparates und eine politische Traumatisierung der Bevölkerung. "
"Klar, ich hab' dem Jan einen getöpferten Arsch mit Ohren geschickt", räumt Täve in Erinnerung an den Übertritt seines Sprößlings zum Profilager ein. "Aber das war ein Spaß. " Grit Hartmann: "Goldkinder – Die DDR im Spiegel ihres Spitzensports". Forum Verlag, Leipzig 1997, 352 Seiten, 39, 80 DM, ISBN 3-931801-03-9