Teneriffa Süd Abflug

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Christine Westermann Buchempfehlung 2012

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Wie geht man mit einem Buch um? »Westermanns Welt«, Kolumne, buchjournal, 3/2012 An das Bücherlesen wurde Christine Westermann von ihrem Vater herangeführt. Er hat seine Bücher stets sorgsam behandelt – ganz anders als die Tochter, die sich für den leidenschaftlichen Umgang entschieden hat. Buchhändler sind wie gute Freunde. Ihre Ratschläge sind mir wichtig: "Lesen Sie das mal, ich glaube, es könnte Ihnen ge- fallen. Einzelansicht: Bocholt.de. " Bei jedem anderen würde ich solch plumpe Vertraulich- keit ablehnen, bei einem Buchhändler freue ich mich. Die Frage ist nur, ob ich auch ein guter Freund der Bücher bin. Denn wie geht man mit einem Buch um? Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: sorgsam oder leidenschaftlich. Ich habe mich für leidenschaftlich entschieden. Was im Klartext heißt, ich knicke ein Buch auch schon mal in der Mit- te, damit ich es gut in der Hand halten kann. Ich biege es mir zu- recht, was einen Zuhörer bei einer Lesung mal an den Rand eines Herzkaspers gebracht hat. Mir kommt ein Klassenkamerad in den Sinn, ein wilder, gieriger Allesleser, dessen Bücher ihm ähnlich sahen.

  1. Christine Westermann | Archiv | Oktober 2012
  2. Christine Westermann | Archiv | Januar 2012
  3. Einzelansicht: Bocholt.de
  4. Christine Westermann | Archiv | Mai 2012

Christine Westermann | Archiv | Oktober 2012

Er hat sie sorgsam behandelt, mit stiller Leidenschaft. Auch mich begleiten Bücher durch mein Leben, aber meine Leiden- schaft ist wohl eher laut, von mehr Radau begleitet. Die Buchhändler meines Vertrauens wissen nicht von meiner Rau-aber-herzlich-(Buch)Seite. Man muss seinen Freunden ja auch nicht alles anvertrauen.

Christine Westermann | Archiv | Januar 2012

Beim Nachdenken darüber ging mein Fokus immer mehr auf das Thema Abschiede. Auf leichte und schwere, auf Abschiede von Schönheit und Beweglichkeit, auf Abschiede von Illusionen, auf Abschiede von Menschen. Bedeutete das Buch eher Arbeit oder Vergnügen? Eine gute Frage. Es war eine Mischung. Es bedeutete Arbeit, sich hinzusetzen, konzentriert zu bleiben, sich nicht ständig ablenken zu lassen. Christine Westermann | Archiv | Mai 2012. Fünf Wochen war ich in einem kleinen Haus am Meer, kam nicht voran mit dem Text. Irgendwann aber war es wie der Bruch eines Staudamms, die Sätze flossen und ich kam nicht mehr weg vom Laptop. Hat Ihnen das Schreiben geholfen? Es hat geholfen, meine Gedanken zu klären, auch im Bezug auf "Zimmer frei" und die Wehmut, dass die Sendung enden sollte. Letztlich dominierte das Gefühl der Dankbarkeit, dass uns die Sendung so gut gelungen ist. Dass wir sie so machen konnten, wie wir sie gemacht haben. Warum haben Sie das Buch Ihrem Vater gewidmet? Für mich bedeutete mein Vater Liebe, Fürsorge, Zugewandtheit, Sicherheit.

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Leicht schmuddelig, hier und da ein Fettfleck. "Der nimmt eine Salamischeibe als Lesezeichen", der Satz hing ihm bis zum Abitur nach. Bei mir ist es kein Aufschnitt, ich markiere Lesestellen mit Kassenbons vom Gemüseladen, mit Resten von Briefumschlägen, hin und wieder kommen mir auch mal ne Bordkarte oder ein Bahn- Ticket entgegen. Bleistiftstriche und Eselsohren sind unerlässlich, falls ich eine Zeile wiederfinden will, die ich besonders gelungen fand. Im Englischen sagt man "dog ears ", was ich viel passender und auch klüger finde. Hundeohren – immer hübsch aufgestellt, aufmerksam, neugierig, wissen wollend. Jahre später las ich aus seiner Bibliothek "Statist auf diplomatischer Bühne", die Aufzeichnungen von Hitlers Chefdolmetscher. Christine Westermann | Archiv | Oktober 2012. Auch hier hatte er seine Kommentare an den Rand geschrieben, er hat diese Zeit beim Lesen noch einmal durchlebt und durchlitten, er saß wegen seines Widerstandes gegen die Nazis im Zuchthaus. Blättere ich heute in seinen Büchern, ist es, als seien sie ein Stück von ihm.

Christine Westermann | Archiv | Mai 2012

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Mir ist bewusst: Ich arbeite in meinen Traumberuf. Schon mit 15 wollte ich Journalistin werden, das habe ich verfolgt. Ich weiß, welch großes Glück es ist, einen Beruf zu haben, den man liebt. Das, was ich mache, mache ich unglaublich gern. »Glück ist nichts Dauerhaftes, Glück gilt es wahrzunehmen. Alles andere heißt dann eher Zufriedenheit. « Wann sind Sie glücklich? Glück ist nichts Durchgehendes, es sind Momente. Im warmen Bett zu liegen und dem Regen zuzuhören kann einen Glücksmoment bedeuten. Schwebenden Blättern zuzusehen. Am Meer zu sitzen und den warmen Wind zu spüren. Oder morgens beim Joggen vom Gesang der Amsel auf dem Dachfirst begrüßt zu werden. Glück ist nichts Dauerhaftes, Glück gilt es wahrzunehmen. Sie haben ein Buch geschrieben, in dem Sie sich mit dem großen Thema Abschied auseinandersetzen. Seit wann haben Sie die Idee mit sich herumgetragen? Im letzten Jahr von "Zimmer frei", als der Abschiedstermin der Sendung feststand, ermunterte mich ein Freund aus Südafrika, über meine Zeit bei "Zimmer frei" zu schreiben.

July 3, 2024, 12:33 am