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Diese speichern andernfalls teils über lange Zeit ihre Betriebsspannung (bis 500 Volt oder mehr). Ist die Rückwand entfernt und Sicht und Zugang zu den Röhren hergestellt, steckt man den Netzschalter wieder ein und schaltet den Amp wieder ein. Nach etwa zwei Minuten ist er betriebsbereit. Dann kann man, falls man sich das zutraut, die Röhren nacheinander mit einem isolierten Gegenstand (ich verwende dazu stets ein chinesisches Ess-Stäbchen aus Holz) vorsichtig abklopfen. Tauchen dabei Geräusche auf, hat man den Übeltäter meist entlarvt − man hat eine defekte oder stark mikrofonische Röhre gefunden. Verbrauchte Röhren wechseln - ab wann?? - Röhren und Hören. Mikrofonisch heißt in diesem Fall, dass die Röhre auf Klopfen oder leichte Erschütterungen mit einem deutlich hörbaren "Pling" oder "Wumm" reagiert. Solche Röhren sind teils so empfindlich, dass man die Geräusche auch schon vernimmt, wenn man eine benachbarte Röhre berührt oder nur vorsichtig an das Gehäuse tippt. Vorstufenröhren-Sortiment verschiedener Hersteller (Bild: Udo Pipper) Eine schlechte Vorstufenröhre gibt zu ihrem technischen Zustand leider keinen optischen Hinweis, es sei denn, der Heizglühfaden bleibt völlig dunkel.
Schon hierbei machen auch die erfahrensten Handwerker Fehler. Und so wird schon ab Werk jede Menge Ausschuss produziert, der dann nicht mal an den Vertrieb weiter versendet wird, sondern gleich vor Ort entsorgt wird. Denn die Röhre muss nicht nur einwandfrei funktionieren, sondern das auch möglichst streng nach ihren elektronischen Kenndaten. Schließlich sollte sie mit einer bestimmten Funktion in der Verstärkerschaltung auch immer wieder die gleichen (klanglichen) Eigenschaften gewährleisten. Allein das ist eine große Herausforderung für die Hersteller. EL84 Röhre (Bild: W-Music Distribution) In der Blütezeit der Röhren-Herstellung − etwa zwischen den Dreißiger- und Sechzigerjahren − arbeiteten in den zuständigen Fabriken oft perfekt ausgebildete Techniker, die logischerweise zuverlässiger ihr Werk verrichteten als ein schnell angelernter Tagelöhner in einer Massenproduktion. Doch ganz ohne diese Handwerkskunst geht es nun auch nicht, denn sonst würde der Ausschuss während der Produktion einfach zu groß.
Röhrenverstärker üben eine ungemeine Faszination auf Musikliebhaber weltweit aus. Ob hochwertiges Hifi-Equipment oder Instrumental Verstärker – der Röhrenverstärker ist und bleibt die Nummer 1, wenn es um qualitativ hochwertigen Sound geht. Neben einer natürlichen und organischen Klangwiedergabe liefern Röhrenverstärker ein weiteres Feature, welches sie von ihren Wettbewerbern unterscheidet: Durch einen Röhrenwechsel lassen sich neue Feinheiten und Nuancen im Sound herausarbeiten und variieren. Unter dem Begriff Tuberolling versteht man den häufigen Wechsel der Elektronenröhren. Wir betrachten dieses "Hobby" heute genauer! Tuberolling – was bedeutet das? Das englische Wort bedeutet wörtlich "Röhrenrollen" und bezeichnet das regelmäßige Wechseln der Elektronenröhren im Röhrenverstärker. Tuberolling umfasst dabei jedoch nicht den Austausch defekter oder alternder Elektronenröhren. Vielmehr versteht man darunter das regelmäßige Austauschen von Elektronenröhren, um bestimmte Eigenschaften des Klangs durch einen anderen Röhrentyp anderer Hersteller zu verändern und zu variieren.