Teneriffa Süd Abflug
Deren Pedaltöne erzeugen eine leicht knatternde Klangfarbe, als Klangsignum des fantastischen Ungeheuers – in Gestalt der beiden Riesenschlangen, die Laokoon auf dem Gewissen haben. Berlioz Musik als Brücke ins Unbewusste In seiner Fortschrittlichkeit war Berlioz ein Vorläufer moderner Komponisten (hier: Wolfgang Rihm). | Bildquelle: © Astrid Ackermann Der Auftritt des toten Hector zu Beginn des zweitens Aktes ist ein Beleg für solch sprechende, überraschende Klanginszenierungen. Das Herannahen des Gespenstes an den halb wachen, halb träumenden Énée wird begleitet von einem verschieden gestopften Hörnerquartett. Ein splittriger Klang entsteht. Ruhig und doch unheimlich entsteht ein atmendes Klanggeflecht, über tiefen Streicherpizzicati und -tremoli. Die Szene spielt sich in einem musikalischen Dämmerlicht ab. Berlioz, der Sound-Tüftler. Der Pionier der Orchestersprache. Tief lotet er hinab in seelische Regionen des Menschen. Seine Musik wird zur Brücke ins Unbewusste. Expressionismus in der music video. Solche Fortschrittlichkeit wird erst von der klassischen Avantgarde aufgegriffen und weiterentwickelt: Wolfgang Rihm, Adriana Hölszky, Helmut Lachenmann.
Die lange Nacht endete mit einer Stabkerzenführung zu mitternächtlicher Stunde durch die Kreuzsammlung, wobei diese Gelegenheit nur noch auf einen kleinen Kreis von Interessierter beschränkte. Startseite
Die von dem Tanzpaar ausgehende Freude und die auf Kommunikation angelegte Choreographie des Tanzes übertrug sich auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Weiter ging es durch lange Flure und diverse Ausstellungsräume in den Neubau zu den Expressionisten, wo Führungen auf die Besucher warteten, oder zum Malworkshop im Südflügel im Antje Mengelkamp. Merkmale expressionismus musik. Hoch empor in die Kreuzsammlung im Dachgeschoss mussten die Interessierten steigen, um in den Genuss expressionistischer Lyrik zu kommen. Von Schauspielerin Christiane Hagedorn erfuhr die Zuhörerschaft, dass unter den Dichtern dieser Zeit mit Gustav Sack, Peter Paul Althaus und August Stramm einige Westfalen sind und die aus Wuppertal-Elberfeld gebürtige Else Lasker Schüler die wichtigste Vertreterin der expressionistischen Dichtung ist. Diese Wechselspiel von Kunst, Musik, Literatur, Tanz und Kreativität erwies sich als lebendig und bereichernd. Nachdenklich stimmten Kappe und Altekamp im zweiten Konzertteil mit dem Stück "Et la vie continue" (Das Leben geht weiter) von Eric Truffaz, das auf den Anschlag auf den Pariser Club Bataclan 2015 zurückgeht.