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«Seele» be deutet hier unsere ganze menschliche Person, die geheilt werden soll. Jeder braucht eine solche Heilung, da kein Mensch ohne Wunden durchs Leben geht. Könnte man dieses Gebet nicht umformulieren, damit es verständlicher wäre? Man könnte schon, denn dieses Gebet zeigt, dass der menschenfreundliche Gott umfassende Befreiung und das Heil der Welt ermöglicht. In moderner Sprache könnte man dieses Gebet wie folgt umformulieren: «Christus Jesus, mein Bruder und mein Herr, ich bin nicht imstande, dich bei mir aufzunehmen, doch schon ein Wort von dir schenkt mir Frieden mit den Menschen und göttliches Heil! » Eine gute Erklärung zu diesem Gebet gab der Theologe Ralf Staymann mit einer an–gepassten Formulierung des Gebetes: «"Ich bin ja nicht genug, dass du unter mein Dach kommst. Herr ich bin nicht würdig sido. " Diese Übersetzung hilft mir, das Gebet annehmen zu können, es zu meinem Gebet werden zu lassen. Ich bin nicht genug. Ich bin mir selber nicht genug. Ich weiss um meine Unvollkommenheit. Ich bin nicht genug, so kann ich gut beten.
Würde und Gotteserfahrung: Jesaja und Petrus Was passiert, wenn Menschen an Gott geraten? Jesaja erschreckt zutiefst, als er sich vor dem lebendigen Gott wiederfindet: "Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen. " (Jes 6, 5) Der Prophet weiss nicht nur mit dem Verstand, dass Gott und Mensch sich unterscheiden, er spürt im Augenblick der Entrückung vor den himmlischen Thron die Differenz zwischen sich als Mensch und dem Allmächtigen. Herr ich bin nicht würdig restaurant. Das dürfte nicht so fern liegen von dem Ausruf des Hauptmanns von Kafarnaum: ich bin es nicht wert, ich bin nicht würdig. Doch Jesaja ist nicht verloren. Ein Seraf kommt zu ihm, Jesaja hört die Stimme Gottes, spricht sogar mit ihm und wird gewürdigt, zum prophetischen Wort an das Volk Gottes. Vielleicht könnte man auch von Jesaja sagen: Gott hast ihn in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer erneuert. Petrus ist es nicht besser ergangen als Jesaja.
Meinen Lieblingssatz aus der Bibel spreche ich jede Woche. Und zwar im Gottesdienst. Vor dem Kommunionempfang. Der Satz, liebe Hörerinnen und Hörer, geht so: "Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. Duden | würdig | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. " Das ist eine Befreiung! Sehr entlastend. Aber man muss schon beide Teile zusammen nehmen. "Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach", das kann zunächst mal so unangenehm demütig klingen, frömmlerisch. So nach jemandem, der sich in der ersten Reihe in seiner Demut sonnt und sehr darauf achtet, dass das auch jeder sieht. Trotzdem: Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach" – ich weiß doch auch, dass das stimmt. Ich kenne meine Fehler und Schwächen und merke täglich, dass ich nicht so gut und toll bin, wie ich sein könnte und gerne wäre, und schon gar nicht so gut, wie es eigentlich der Anspruch bei Christen ist: Besuche die Gefangenen, kleide die Nackten und gib den Hungrigen zu essen.
"? Respektiere ich die Einzigartigkeit und Würde meiner Mitmenschen? Gab es Gelegenheiten, wo andere meine Würde verletzt haben? Guter Gott, du hast mich erschaffen und mir eine besondere Würde verliehen. Lass mich werden, wie du mich entworfen hast. Bitte hilf mir, auch die Würde meiner Mitmenschen zu achten und zu schützen.
Matthäus benutzt nämlich verschiedene Worte für "gesund" und "gesund machen". Hier in Mt 8, 8 setzt er wohl bewusst das weniger gebräuchliche Wort ein, das eben den Vers 20 des Psalms 107 aufgreift. Dort ist "gesund machen" das zentrale Wort, mit dem der Psalmist die große Wandlung von Unheil zu Heil zusammenfasst. "Gesund" geht da weit über eine körperliche, oder seelische Heilung hinaus. Herr ich bin nicht würdig film. Gott schafft, indem er "gesund macht", einen Neuanfang, eine Neuschöpfung, Reich Gottes unter den Menschen. Das Nicht-Volk, das im Dunkeln lebte, wird zum Volk Gottes, dem ein paradiesisches Land gegeben wird. Und so schließt auch dieses Gebet der Liturgie mit dieser großen, umfassenden Perspektive seines Reiches, das Gott unter uns aufrichtet.