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nazis Der Protagonist aus dem 2012 veröffentlichen Roman Der Trafikant des österreichischen Schriftstellers Robert Seethaler ist ein Träumer – im positiven Sinne. Die Traumblätter des Trafikanten - Atalantes Historien. Das ist keine Selbstverständlichkeit im Wien der Jahre 1937 und 1938, wo der unwissende, aber keineswegs dumme Jugendliche Zeuge ist, wie die Nazis und ihre Ideologie sich ausbreiten – bis hin zur Einverleibung Österreichs. Immer wieder zeigt der Film in Augenblicken der Gewissensentscheidung den Kontrast zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Die Fähigkeit zum Träumen als Attribut eines Freidenkenden zu deuten, wird von Nikolaus Leytners Verfilmung Der Trafikant im Vergleich zur Vorlage noch stärker forciert und schlüssig weiterentwickelt. Immer wieder zeigt der Film in Augenblicken der Gewissensentscheidung den Kontrast zwischen Vorstellung und Wirklichkeit: Franz sieht deutlich vor sich, wie er aktiv wird und gegen offensichtliches Unrecht angeht, nur um im nächsten Moment zu erkennen, dass er in Wahrheit wieder einmal untätig geblieben ist.
2. Zum Inhalt "Der Tafikant" "Der Trafikant" von Robert Seethaler ist ein Buch über das "Erwachsen werden" – ein Adoleszenzroman. Franz Huchel wächst wohlbehütet im Salzkammergut bei seiner Mutter auf. Als ihr Gönner verstirbt, geht Franz in die Lehre bei einem Wiener Trafikanten, der seiner Mutter noch einen Gefallen schuldig ist. Franz lernt nun von seinem Lehrherrn Otto Trsnjek, dass es wichtig ist, umfassend informiert zu sein. Als er Sigmund Freud begegnet, ist er fasziniert. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen dem Professor und Franz eine Freundschaft. Anfangs von Freud etwas gönnerhaft behandelt, erkennt dieser schnell den wachen Verstand des jungen Mannes. Freud kann noch rechtzeitig nach London ausreisen. Der trafikant traumdeutung van. Die einzelnen Lebensgeschichten werden vom Nationalsozialismus überrannt. Die Einzige, die diese Zeit überlebt hat, die am Ende noch erwähnt wird, ist die Böhmin Anezka. Sie hat sich den Verhältnissen angepasst und sich auf die Seite der Nationalsozialisten gestellt. Alle anderen wurden wohl Opfer des Systems.
Franz Huchels Schicksal bleibt offen. 5/5 Punkten 3. Protagonisten Franz Huchel unternimmt eine Heldenreise. Er macht seine ersten sexuellen Erfahrungen. Als er in Wien ankommt, ist er der naive Junge vom Lande. Anezka nennt ihn "Burschi". Er kann Anezka nicht für sich gewinnen. Sie nimmt ihn als Partner nicht ernst. Sie glaubt sich bei ihm nicht sicher und nimmt sich einen Gestapo Offizier zum Freund. Durch dieses opportunistische Verhalten überlebt sie, auf den ersten Blick, unbeschadet. Otto Trsnjek ist kriegsversehrt und hat nur noch ein Bein. Er ist ein offener Bürger, der seine Meinung laut und deutlich verkündet. Als Otto von der Gestapo geholt wird und nicht mehr wiederkommt, ist der naive Junge vom Lande, desillusioniert und erwachsen geworden. Es ist eine nette Idee, dass Sigmund Freud einen jungen Mann in Liebesdingen berät. Könnte das wirklich geschehen sein? Warum nicht? Sigmund Freud ermutigt Franz, ein Mädchen kennenzulernen. Das ist sein sehnlichster Wunsch. "Bislang haben das noch die allermeisten geschafft. Die Fähigkeit zum Träumen | Jüdische Allgemeine. "
Franz bleibt, er ist inzwischen erwachsen geworden. Davon künden auf anrührende Weise die Karten und Briefe zwischen Mutter und Sohn. Franz ist nicht mehr der Bursche vom Attersee sondern der Trafikant, der es weiß Zeitung zu lesen und Zigarre zu rauchen. Der trafikant traumdeutung deutsch. Seethaler beschreibt die Gefühle seiner Figuren so eindringlich, daß sie für den Leser nachvollziehbar werden, subtil vermittelt er die politische und gesellschaftliche Bedrohung durch das Hitlerregime. Oft möchte man dem naiv agierenden Franz eine Warnung zurufen. Orte und ihre Atmosphäre werden in einer bildhaften Sprache lebendig. Bemerkenswert sind Ankunfts- und Abschiedsszene am Hauptbahnhof. Während Franz in seinen ersten Augenblicken in Wien die Gerüche der Großstadt als Gestank wahrnimmt, "Es roch nach Abwasser, nach Urin, nach billigem Parfüm, altem Fett, verbranntem Gummi, Diesel, Pferdescheiße, Zigarettenqualm, Straßenteer. "
(S. 21), genießt er später dieses Aroma, "Er atmete tief ein. Die Stadt roch nach Sommer, Pferden, Diesel und Teer. " (S. 236) Diese beiden Szenen, sie umklammern fast die gesamte Handlung, zeigen den konstruierten Aufbau dieses Romans. Seethaler verwendet oft Symbole, die Szenen einführen oder umschließen. Anezka juchzt auf dem Prater in einer Schaukel bevor sie sich mit Franz vergnügt. Eine Motte verbrennt an der Straßenlaterne während Franz seiner Liebesenttäuschung entgegen sieht. Ein "Pestvogel" verkündet die dunklen Zeiten. Wenn dann auf den letzten Seiten einer Geranie brutal ihr blühendes Haupt abgeschnitten wird und leise das Trafikglöcklein klingelt, weiß man, daß es kein gutes Ende nehmen wird. Der Trafikant – Oberstufe Deutsch. Robert Seethaler, Der Trafikant. Kein & Aber. 1. Aufl. 2012