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"Der Kabarettabend zum Ende des Jahres hat mittlerweile eine lange Tradition bei uns", sagt Andreas Backes, zweiter Vorsitzender des GVPL. Nach den Urgesteinen Volker Pispers, Jürgen Becker und dem Ensemble des Bonner Improvisationstheaters Springmaus steht nun also ein weiteres kabarettistisches Schwergewicht auf der Bühne der Karolingerhalle. "Man darf gespannt sein, was die beiden heute so zu bieten haben", sagt Backes kurz bevor Schroeder und Staub den politischen Wahnsinn des Jahres Revue passieren lassen. Und von dem gab es wahrlich genug im Jahr 2017. Ganz in der Tradition amerikanischer Late-Night-Shows lassen sich Schroeder und Staub zur Begrüßung an weit auseinanderstehenden Schreibtischen nieder. Auf einer Leinwand werden denkwürdige Szenen eingespielt: Manche sind so absurd, dass sie im Original gezeigt werden. Florian Schroeder und Volkmar Staub - Zugabe-der kabarettistische Jahresrückblick in Freiburg im Breisgau. Wenn Katrin Göring-Eckhardt beim Grünen-Bundesparteitag zu Fürsprecherin von Bienen, Kiebitzen und Zitronenfaltern wird, bedarf es keiner satirischen Bearbeitung. An anderer Stelle beweist Schroeder sein Talent zur stimmlichen Persiflage.
Schroeder: Man kann zynische Gags machen, aber man muss wissen, dass es ein zynischer Gag ist. Wenn man das nicht mehr unterscheiden kann, ist das so etwas wie das Ende der fruchtbaren kabarettistischen Arbeit. Zynismus allein führt zur Verhärtung. Stattdessen ist so etwas wie Haltung gefragt. Zum Beispiel? Schroeder: Wir haben dieses Jahr eine Nummer erarbeitet zur #metoo-Debatte. Florian Schroeder und Volkmar Staub besuchen Prüm. Wir haben lange darüber diskutiert, wie wir das umsetzen. Jetzt ist es eine Talkshowparodie mit einem intellektuellen Moderator, der als Gast einen Filmproduzenten hat. Die Diskussion wird immer männerbündischer, und am Ende schildert der Produzent eine Vergewaltigung, in der er sich selber als Opfer darstellt. Es geht also um die Darstellung von Entschuldigungsmechanismen von Männern, die alltäglich sind. Das fanden wir spannender als den klassischen Gesinnungsapplaus-heischenden "Schon schlimm, was Frauen heute passiert – wir müssen echt was tun" -Zugang. Staub: Ich bin gespannt, wie sehr das provoziert. Am Ende sitzen da einfach zwei furchtbare geile Männer.
Bild hinzugefügt von Bockshorn Deutschland am Ende eines jeden Jahres Ein Land braucht eine Therapie. Die Kabarettisten Volkmar Staub und Florian Schroeder ziehen die Couch aus, nehmen den Patienten gründlich unter die Zeit-Lupe und krempeln den ganzen Krempel mal ordentlich um. Ein ganzes Jahr in schrägen Szenen, Parodien, Liedern und Gedichten. Zugabe – die ultimative Schocktherapie. Jedes Jahr neu. Ohne Rezept. An allen Kassen. Damit Ihr auch morgen noch kraftvoll mitlachen könnt. Freut Euch schon jetzt auf die Zugabe 2013! Veranstaltungsort und Adresse Bockshorn Theater Würzburg, Oskar-Laredo-Platz 1, 97080 Würzburg 11. Florian schröder und volkmar staub 2. Januar 2014 Florian Schroeder & Volkmar Staub: "Zugabe" Diese Veranstaltung in Würzburg wurde von Bockshorn veröffentlicht. Florian Schroeder & Volkmar Staub: "Zugabe" ist den Rubriken Kleinkunst und Comedy & Kabarett zugeordnet. Weitere Veranstaltungen Kulturzentrum Alte Weberei Kultur- & Bürgerhaus Delcanto
Beispielsweise in der Eröffnung, bei der Christian Lindner, angelehnt an dessen Pressekonferenz zum Ende der Sondierungsgespräche, in den Mund gelegt bekommt, dass es mit Blick auf das kommende Kabarettprogramm "besser ist nicht aufzutreten, als falsch aufzutreten. " Man merkt schnell, dass hier Profis am Werk sind: Die Gags sitzen, die politischen Sympathien der Besucher sind am häufig ungleichmäßig verteilten Lachen im Zuschauerraum zu erkennen – dabei bekommt jeder sein Fett weg. Ob AfD, CDU, Grüne, Linke, SPD oder FDP: keine Partei bleibt vom Spott verschont. Allerdings ist auch ein Protagonist auszumachen. Schroeders Liebling ist ganz offensichtlich Christian Lindner – "der Oskar Lafontaine der neuen Rechten". Florian schröder und volkmar staub de. Einziges Problem für die Zuhörer: Die Herren rasen quasi durch das bewegte Jahr. "Es ist wirklich kaum möglich, jede Pointe mitzubekommen. Da lacht man noch über die eine, da kommt auch schon die nächste und ist schnell mal verpasst", sagt die Besucherin Regina Haustein. Aber irgendwie solle es so ja auch sein: "Besser, als wenn man nach den Gags suchen muss. "
Da wird das "IOC zum Bistum Limburg des Sports", und Philipp Rösler wird als Anschlussverwendung ein Posten als Schiffsarzt auf der Costa Concordia empfohlen, während Rainer Brüderle besser ein Dirndlgeschäft eröffnen sollte. Unschlagbar dagegen Volkmar Staub als "Roter Bruder vom Stamme der Sozialdemokraten". Mit freiem Oberkörper und seinem ganzen Körpergewicht redet er wie in den Vorjahren seinen Stammesbrüdern ins Gewissen und spricht sich gegen die Große Koalition aus. In die zweite Reihe gedrängten Politikern anderer Parteien schaut er wehmütig nach, zum Beispiel "Häuptling Dosenpfand: Man dankt ihm nicht, man tritt ihn. " Florian Schroeder läuft gleichfalls zur Höchstform auf, wenn er sich als Korrektheitsinspektor bei der sprachlichen Entwicklung in der Kita einfindet und gegen die Begriffe "Hexen" und "Negerküsse" wettert. Selten erreicht sind seine Talkshow-Parodien, in denen er zum Beispiel eine Runde bei Günther Jauch zur ARD-Themenwoche Glück mit den Gästen Boris Becker, Eckart von Hirschhausen und Johann Lafer spielt.